Die Jusos Augsburg ziehen’s durch!

20. Oktober 2015

Viele Menschen in Deutschland kiffen regelmäßig, daran ändern auch Verbote nichts. Die allermeisten der schätzungsweise 3 Millionen KifferInnen in Deutschland konsumieren bewusst und verantwortungsvoll. Sie schaden niemandem und doch werden sie wie Kriminelle behandelt. Damit muss Schluss sein! Wir wollen, dass der Konsum von Cannabis, Anbau und Handel legal werden und jede_r selbst bestimmen kann, ob sie kifft oder es lässt.

Colorado, Uruguay, Tschechien, Portugal, die Niederlande: Alle haben sie gute Erfahrungen mit der Legalisierung von Cannabis gemacht. Zeit, dass Deutschland auch endlich aus dem Knick kommt! Auf dem Schwarzmarkt kann niemand die Qualität von Gras oder Hasch kontrollieren. Immer wieder wird mit Haarspray oder Zucker gestreckt, auch Bleivergiftungen sind in der Vergangenheit wiederholt vorgekommen. Es ist Wahnsinn, KonsumentInnen weiter diesen Gefahren auszusetzen, statt mit staatlich kontrolliertem Anbau und Handel für angemessenen Verbraucherschutz zu sorgen. Dazu gehören staatlich lizensierte Ausgabestellen und die vernünftige Kennzeichnung von Inhaltsstoffen, wie man sie von Lebensmitteln kennt.

Cannabis ist keine Einstiegsdroge. Es wird durch die Verbotspolitik erst dazu gemacht. Nur wer für Gras zur DealerIn muss, kommt vielleicht gleich auch noch mit anderen Drogen in Kontakt. Dies ist einfach zu verhindern, indem man dem Schwarzmarkt durch Legalisierung die Grundlage entzieht und der Organisierten Kriminalität die Profite vermasselt, die sie im Hintergrund mit dem Cannabishandel macht. Zudem haben sich DealerInnen in der Vergangenheit als schlechte JugendschützerInnen erwiesen. Auch deshalb wollen wir die Legalisierung.

Über 100.000 Verfahren werden in Deutschland jährlich gegen KifferInnen geführt. Diese Kriminalisierung ist nicht nur unsinnig, sie bindet auch Unmengen an Personal und Ressourcen bei Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichten – und das obwohl 95% der Verfahren ohnehin als Bagatellen eingestellt werden. Stattdessen könnten mit Steuern auf Cannabis 1 bis 2 Milliarden Euro jährlich eingenommen werden. Geld, das für mehr Prävention und Aufklärung und eine bessere Suchtberatung investiert werden könnte.

Wir finden: Das sind mehr als genug gute Gründe, endlich durchzuziehen. Das Cannabisverbot muss fallen! Daher haben wir uns der Kampagne der Bundesjusos angeschlossen und eine eigene Postkarte entworfen, die wir zusammen mit Tip-Blöcken in den nächsten Wochen in der Innenstadt verteilen werden. In diesem Sinne: Ziehen wir's durch!

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