Jusos Augsburg verurteilen homophobe Zeitungsbeilage des Familienbundes

Bild mit dem Titel "Lieb doch, wen du willst!"

20. Juli 2015

Am Samstag wurde die Beilage mit dem irreführenden Titel „Familienbunt“ des Familienbundes der Katholiken im Bistum Augsburg in der Augsburger Allgemeine verteilt. Hier gab es unter anderem eine Doppelseite mit "zehn Thesen gegen die Homo-Ehe" zu lesen. Gleichzeitig behauptet das Bistum Augsburg auf ihrer Homepage, dass die Beiträge dieser Ausgabe wissenschaftlich fundiert seien und auf der Basis eines christlichen Verständnisses von Ehe und Familie stünden.

Wir Jusos Augsburg sind entsetzt, dass diese Veröffentlichung vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit, Familie, Soziales und Integration gefördert wurde, und freuen uns, dass unser Landtagsabgeordneter Linus Förster das Ministerium um eine Stellungnahme gebeten hat.

„Die Beilage "Familienbunt" ist eindeutig homophob und tritt die Erkenntnisse aus der Biologie und Medizin mit Füßen“, sagt Anna Rasehorn, Vorsitzende der Jusos Augsburg und Stadträtin, „Schon längst hat man gleichgeschlechtliche Paare auch im Tierreich entdeckt. Homosexualität ist genauso natürlich wie die Heterosexualität. Es kommt nicht darauf an, wer die Kinder erzieht, sondern wie die Kinder erzogen werden. Hierzu gibt es auch die vom Bundesministerium der Justiz in Auftrag gegebene Studie zur „Lebenssituation von Kindern in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften“, welche zu dem Schluss kommt, dass bei Kindern, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften aufwachsen, keinerlei Nachteile für die Entwicklung festzustellen seien. Wie das Bistum Augsburg hier zum Schluss kommt, dass ihre Thesen wissenschaftlich fundiert seien, ist daher schleierhaft.“

Dies sieht auch ihre Stellvertreterin, Klara Schweizer, so: „Das Kindeswohl taugt nicht als Argument gegen die Gleichstellung. Kinder leben längst mit gleichgeschlechtlichen Eltern in Familien zusammen und es ist ebenso Realität, dass es in diesen Regenbogenfamilien keine Hinweise auf Benachteiligung oder schlechtere Entwicklung der Kinder gibt. Die Augen vor dieser Tatsache zu verschließen und das Recht der Kindererziehung oder der Ehe einer Personengruppe zu verwehren, ist ausgelebte Intoleranz und pure Diskriminierung. Jeder, der das noch nicht verstanden hat, sollte dringend nochmal über Grundwerte wie Respekt, Toleranz und Gleichheit nachdenken.“